Jede/r von uns ist die wichtigste Figur in seinem Lebensfilm. Denn nur wir sind das ganze Leben bei uns; vom ersten bis zum letzten Tag. Mehr VIP geht nicht. Wir starten unsere Filmrollen als bedürftiges und hilfloses Baby, durchlaufen eine prägende Erziehung, verschiedene Lebensphasen, viele Beziehungsformen und Altersstufen. Unsere erwachsenen Rollen, die Nebendarsteller, Requisiten und Drehbücher wählen wir dann später immer selbst. Zumindest in der Theorie. Denn sehr oft finden wir uns in Situationen, Szenen, Rollen oder Filmen wieder, die uns nicht gefallen und die wir eigentlich nicht wollen, nicht wahr?

Der Grund dafür ist der erwähnte Start unserer Reise. Damit ist das soziale, kulturelle, physische, emotionale und geistige Umfeld für unsere Entwicklung gemeint. Es ist sozusagen das Stück, in das wir hineingeboren worden sind. Das dabei entstandene Drehbuch unserer ersten Erfahrungen und Prägungen ist zu einem Selbstbild, bzw. Selbstkonzept gereift. Eines, dessen wir uns kaum bewusst sind. Darin sind in der Regel eine Menge Lügen über uns, andere und die Welt versteckt. Und unser Leben als Erwachsene nimmt in allen Bereichen die Form an, die zu diesem Selbstbild passt. Wir sind vielleicht sehr eifrig und bemüht alle möglichen schönen Ziele zu erreichen, aber landen trotzdem oft da, wo wir eigentlich nicht hin wollten. Es entsteht vielleicht das Gefühl, sich selbst im Weg zu stehen oder irgendwelche schrägen Überzeugungen finden uns in Selbstgesprächen vor dem Badezimmerspiegel. 

Und dann versuchen wir es vielleicht noch einmal, diesmal aber anders oder noch angestrengter. Wir wollen endlich irgendwie all die Probleme loswerden, die dem Glück so im Weg stehen. Die Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, nicht auf die wirklichen Ursachen zu schauen. Sie bietet immer neue Optionen auf der Flucht unterstützt zu werden. Und dann dreht sich alles darum, irgendwelche Dinge zu vermeiden. 

Wenn wir verstehen wollen, warum wir manche Lebensbereiche z. B. als limitiert, beschwerlich oder frustriert erleben, dann dürfen wir hinter die Kulissen unseres Filmes sehen. Wir sehen uns dann bewusst das an, was unser unbewusstes "falsches" Selbstbild so alles auf die Bühne zaubert. In seiner Art mit dem Leben klarzukommen. Diese Wahrheiten sind oft nicht wirklich angenehm zu erkennen, darum tun Menschen eine ganze Menge anderer Sachen, bevor sie sich die Wahrheit zum Freund machen wollen. Darum flüchten wir so leicht vor uns selbst. Wir befürchten unschöne Dinge zu entdecken an oder in uns. Dies nicht mehr zu tun, ist eine erste Wahl. Wenn wir unsere wahren Motive, Mechanismen und Bedürfnisse erkennen, dann lüften sich die Schleier und wir bekommen Zugang zu den "wahren" Wünschen unseres Herzen. Damit wächst die natürliche Absicht und Freiheit, diesen Wünschen Aufmerksamkeit und Raum zu geben.

Es entsteht die Möglichkeit das eigene Leben aus der gegenwärtigen Erfahrung von Würde und natürlicher Ermächtigung bewusst zu gestalten. Wir folgen unserer intuitiven Führung und geben unsere Zweifel auf. Ein Coach ist dabei nicht der Meister, Therapeut oder Guru, sondern ein Begleiter auf Augenhöhe. Wir alle haben unterschiedliche Geschichten erlebt und können doch gemeinsam in die Inspiration, Erinnerung und den praktischen Ausdruck dessen wachsen, was das wahre Leben bereithält. 

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